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1. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 196

1821 - Magdeburg : Rubach
196 Fünfter Abschnitt. ten, und diese immer mib Gondeln oder Kähnen bedeckt. — Nur ein Platz, der Markusplatz, der mit den schönsten Gebäuden umgeben ist und eine freye Aussicht auf das Meer bietet, dient den Ein- wohnern zum Spatziergange. Auf Murano, einer Insel bey Venedig, war ehemals die berühmteste Spiegelfabrik, die indeß jetzt von der französischen und deutschen übertroffen wird. Padua an der Brenta hat eine Universität und Verona an der Etsch (Bürger's Lied vom braven Manne) viele Sei- den- und Wollenfabriken. 3. Das Königreichsachsen, nebst den säch? fischen Herzogtümern. (527 lum.) Die Grenzen des Königreiches zeigt die Charte. Dieses Land war schon zu' Heinrichs I. Zeiten eine der wichtigsten deutschen Provinzen, vor allen seit der Entdeckung der ergiebigen Silderbergwerke im Erzgebirge. Wie wichtig diese waren, geht schon daraus hervor, daß man früher nicht selten große Stücken gediegenen Silbers losbrach, welche, wie dasjenige, an welchem der Herzog Albrecht von Sach- sen 1477 mit seinem Hofstaate speiste, oft mehre Centner wogen. Seit 1423 war das Land ein Ehur- fürstenthum. — Um das Jahr 1440 regierte über dasselbe der Churfürst Friedrich der Sanftmüthige. Er hatte einen seiner Edelleute Kunz von Kau- fungen beleidigt, und dieser beschloß sich an sei- nem Fürsten zu rächen. Er eilte nach Altenburg und raubte von dem dortigen Schlosse den \ 1445 Friedrichs Söhne, Ernst und Albrecht, die er nach Böhmen zu führen gedachte, um von dem Chur- fürsten ein bedeutendes Lösegeld zu erpressen. Er war schon bis in die Gegend von Frey bürg ge- kommen, als der Köhler Schmidt, dem sich die Prinzen entdeckten, Kunze'ns Plan vereitelte und diesen in die Hände der Gerechtigkeit lieferte. Die Nachkommen dieser beyden Prinzen -beherrschen Sachsen noch jetzt. Zuerst folgte. Ernst seinem Va- ter in der Churwüxde, während Albrecht das Her-

2. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 232

1821 - Magdeburg : Rubach
2z2 - Fünfter Abschnitt. c. Das Herzogthum Genua bildete bis 1806 einen Fr.ystaat, an dessen Spitze ein Doge oder Herzog stand. In den innern Kriegen Italiens vergrößerte dieser Staat sein Gebiet, in den Kreuz- zügen stieg seine Seemacht und sein Handel. Selbst Conftantmopel stand von 1204 an eine Zeitlang unter seiner Herrschaft, langer noch Cassa in der Krimm, die Hauptniederlage für die Waaren, die Genua aus dem Morgenlande zog und mit denen «s ganz Europa versorgte. In neuern Zeiten, als Spanien und Holland zur See mächtig wurden, sank seine Macht und noch mehr wurde der Handel gelähmt, als auch Genua dem französischen Reiche 1806 einverleibt wurde. Genua, die Stadt, liegt an dem Mittelmeere, auf zwey Hügeln und gewahrt von der Seeseite aus einen herrlichen Anblick. Deß- halb erhielt sie auch den Beynamen die prächtige Stadt, obwohl sie meist enge und abschüssige Straßen hat. Beyde Hügel, auf denen die Stadt liegt, sind durch eine 160 F. lange Brücke, welche über Wohnhäuser und Straßen fortführt mit ein- ander verbunden. Der Handel der Stadt mit Del und mit Seidenwaaren, namentlich künstlichen Blu- ,.rnen, die hier gefertigt werden, ist noch jetzt bedeu- tend. — Die Stadt hat die älteste Bank in Eu- ropa. — Columbus war ein Genueser.— d. Sardinien (4gcx lum.) ist gebirgig und hat milde gesunde Luft und einen großen Reich- thum an allen Naturproducten. Die Petersilie wachst hier wild und ist von hier aus in die übri- gen Lander Europa's verbreitet. — Die Einwohner sind sehr roh und unwissend. Daß einer lesen und schreiben kann. ist eine Seltenheit; aber es sind auch erst seit 50 Jahren in 2 Städten Buchdrucke- reyen. Sich an dem Beleidiger zu rächen und ihn wo möglich heimlich zu morden, oder durch gedun- gene Mörder, Banditen, morden zu lassen, hält Niemand für Sünde. Die Hauser der Landleute sind schmutzig, sie selbst in ihrer Kleidung zerlumpt;

3. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 234

1821 - Magdeburg : Rubach
Fünfter Ab-schn Ltt, S34 Toscana, das diesen Namen zu der Lango- barden Zeiten erhielt, wurde von Carl dem Gr. zu einem Herzogthume erhoben, von' Ludwig dem, Frommen aber in mehre Marken getheilt, dessen Grafen ihre Würde erblich machten. -- ri6c> unter-, warf sich Friedrich I. (S. iz8> das Land,, nicht ohne den Widerspruch der pabstlich gesinnten und frey- beltliebenden Städte, an deren Spitze Florenz stand, wahrend Pisa und wenige andere dem Kai- ser anhingen. Auch hier begann der Kampf dev Welfen und Gi bellinen, in welchem die Macht und Blüthe der St. sichtbar zunahmen. — Unter den entstandenen Freystaaten wurde Florenz am blühendsten- — 1737 kam das Land an das Haus Oestreich, dem es in dem pariser Frieden 1814 zu- rückgegeben ist. Der jetzige Großherzog ist Ferdi- nand in., ein Bruder des östreichischen Kaisers.. Die wichtigsten Städte des Landes sind: Florenz zwischen Bergen , die mit Oelbäumen und Weinstö- cken besetzt sind. Von dem Arno wird die St. m zwey Theile getheilt. — Statt der Glasfenster hat man in vielen Häusern Papierfenster. Unter den merkwürdigsten Gebäuden der St. sind am sehens- werthesten: die schöne mit Marmor überkleidete Ma- rienkirche und der Pallast Pitti, mit 900 Zimmern und einer Gemäldesammlung. Man fertigt hier viele Seidenwaaren und künstliche Blumen. — Bey dem Flecken Pietra Mala ist eine Stelle, wo bestän- dig ein Feuer brennt, das oft 6 Fuß hoch auflodert und durch den heftigsten Regen nicht ausgelöscht werden kann. Die Einw. nennen es das Gottes- feuer. Es wird von dem Berg öl unterhalten, womit der Boden überall durchdrungen ist. — Pisa, auch am Arno, hat gerade, breite Straßen und warme Bader. Auf dem Domplatze steht der 188 F. hohe hängende Thurm. Wenn man oben ein Bley- gewicht herabläßt, so fällt es 15 F. von der Grund- mauer des Thurmes nieder. Der Kirchhof neben der Domkirche heißt das heilige Feld, weil man die Erde zu demselben zur Zeit der Kreuzzüge auf Schift

4. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 238

1821 - Magdeburg : Rubach
Lz8 Fünfter Abschnitt. werthesten der Vatikan, den fast jeder Pabst ver- größerte^ und der in seinem Innern 22 Höfe und nicht weniger als 11,246 Zimmer enthält, und in welchem eine der vorzüglichsten Büchersammlungcn aufbewahrt wird; das reich ausgeschmückte Kapitol u. f. w. Die feste Engelsburg dient zum Auf- bewahren der pabftlichen Kronen und des pabftlichen Schatzes. — Die St. hat gutes Wasser, das -aber durch kostbare Wasserleitungen meilenweit Hergeleitet werden muß, da das Wasser in der Tiber nicht einmal zum Tranken des Viehes gebraucht werden kann. Zu den Zeiten der römischen Kaiser Hatte Rom an g Mill., 1714 nur noch 143000 Einw.— Innerhalb des Kirchenstaates liegt der 2 Qm. große Freystaat Marino, mit der gleichnamigen Hauptstadt. Z. Das Königreich beyder Sizilien (2000 Qm.) das fruchtbarste Und mildeste der italienischen Lan- der, in welchem selten Schnee fallt und niemals Schnee liegen bleibt, utth das an allen Produkten aus dem Thier- und Pflanzenreiche (z. B. treffliche Rosinen) Ueberfluß Hat. Nur die Häufigen Erd- beben sind, wie der Sirocco, eine Plage de§ Landes. — Auch hier findet man sehr viele Bettler und Banditen, weil Jedermann die Arbeit scheuet und sich auf die Wohlfeilheit aller Lebensbedürfnisse verlaßt. — Die Appenninen durchziehn ganz Nea- pel; abgesondert von ihnen liegt der 3659 F. Hohe Vesuv, ein feuerspeiender Berg (S. *3), an dessen Fuße der köstlichste Wein wachst. In Sicilien ist der Aetna, auch ein Feuerspeier, der Höchste Berg. Große Flüsse findet man im Lande nicht. Neapel, um welches Deutsche, der griechische Kaiser und die Araber stritten, wurde 1053 von dem Pabste dem Robert Guiscard, einem Nor- mannen, zur Lehn gegeben, dessen Nachkommen auch Sicilien damit vereinigten. Nach dem Aus-

5. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 245

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 24z 4) Von den Städten im Innern des Landes sind zu nennen: Madrid, Spaniens Hauptstadt, am Manzanvres, der dem Tajo zufließt, mit eini- gen Fabriken (das Gebäude und die Kerker der In- quisition, die hier ihren Sitz hatte); — Tole- do, am Tajo mit einer prachtvollen Domkirche; das Kloster Escorial, dessen Erbauung 12 Millionen kostete, und in dem man 5000 Fenster zahlt (es diente theils Mönchen, theils der königlichen Fa- milie zur Wohnung); und Saragossa am Ebro, das sich 1808 und y so heldenmüthig gegen die Franzosen vertheidigte, daß es weder durch Hun- gersnoth und Krankheiten in der Stadt, noch durch die Uebermacht der Feinde zur Uebergabe gezwungen werden konnte. — Zu Spanien rechnet man noch die drey Inseln Majorca, Minorca und Jviza, welche in dem Mittclmeere liegen. V. Das Königreich Frankreich (10,000 Ulm.) Das Klima des Landes ist verschieden. Im Süden kennt man fast gar keinen Winter und sieht uur sehr selten Schnee. Del- und Mandelbaume gedeihen hier, wie der Rosmarin im Freyen. In dem nördlichen Gegenden und in den Gebirgen ist es freylich kalter; doch sind auch hier strenge Win- ter sehr selten. Die vorzüglichsten Gebirge und Flüsse des Lan- des sind oben genannt. — Wie heißen sie? Wohin fließt die Seine? Durch welchen Theil Frankreichs ziehn die Sevennen? — Unter den Produkten ist der Wein das vorzüglichste; auch gewinnt man sehr gutes Baumöl in den Provinzen, die an der Mündung der Rhone liegen. An Getraide, Hanf und Flachs hat das Land kernen Mangel, und nur die Heidegegenden zwischen der Ga- ronne und dem biscajischem Meere müssen zu- kaufen. Seide wird überflüssig gewonnen; ebenso Quell- und Seesalz. Von Metallen hat man

6. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 195

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. 195 6. Von Italien gehört zu Oestreich der nordöstlichste Theil von Oberitalien, die Lombar- dey, ein schönes, fruchtbares Land mit vielen blü- henden Städten, eben, nur im Norden von den hohen Alpen begrenzt und von Deutschland geschieden. Zm Norden des Landes sind viele Seen, unter de- nen der große, der Comer und der Gardasee die merkwürdigsten sind. An dem letzter» wachst das beste Baumöl. 'Mittendurch das Land strömt die Etsch, ein oft reißender Fluß, der sich in das adriatische Meer ergießt. Unter den vielen Städten des Landes können hier nur die wichtigsten genannt werden. Mailand, eine der ältesten Städte Ita- liens, wurde schon zu der Römer Zeit erbauet. Die hiesige Domkirche ist ganz von Marmor erbauet und mit unzähligen Bildsäulen ausgeschmückt. Der Bau derselben wurde 1386 angefangen, aber erst durch Napoleon vollendet. Aelter ist die Ambrosius- kirche, in welcher die eiserne Krone, womit -die Könige von Italien einst gekrönt wurden, aufbe- wahrt wird. In der Stadt sind sehr blühende Ser- de nfabriken. Nicht weit von Mailand ist das Landhaus Simonetta, bekannt durch da§ stärkste Echo, das man kennt, und das einzelne Wörter an vierzig Mal wiederholt. Mantua ist fest und lie- fert ebenfalls viele Seidenwaaren; Cremona, am Po, ist bekannt durch die trefflichen Darmsaiten, die von daher nach allen Landern Europas verschickt werden. Venedig liegt auf mehren kleinern In- seln im adriatischen Meere und wurde hier von den alten Bewohnern Italiens gebaut, als sie im fünf- ten Jahrhundert vor den Gothen und Hunnen flo- hen. Die Stadt bildete einen kleinen Freystaat, der in den Kreuzzügen an Reichthum und Macht so zunahm, daß er seine Herrschaft in Oberitalien und auf den Inseln des mittelländischen Meeres ausbrei- ten konnte. — Auch dieser Staat erlag in den neuerk Zeiten den Franzosen, und ist tttin M 1814 mit Oestreich vereinigt. Die Stadt hat ihres Gleickdü nicht. Alle Straßen sind ntit Kanälen durchschlug ,Ä * ‘1 » rz * ■ J ■ *

7. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 231

1821 - Magdeburg : Rubach
Hke einzelnen europäischen Staaten. 9zi- ferbrodt ist fast die einzige Kost des genügsamen und armen Savoyarden, der sich nur durch seine Betriebsamkeit neue Erwerbsquellen eröffnet hat. Jährlich verlassen Hunderte das Land und erwerben sich im Auslande ein kleines Kapital, in- dem sie bald Murmelthiere vorzeigen, bald mit Schattenspielen umhergehn, bald, namentlich ln Paris, als Lastträger und Schornsteinfeger dienen. Wer 40-^50 Rthlx. erspart hat, kehrt in die hei- mischen Gebirge zurück und ist dort ein reicher Mann. Nur in einigen der warmern Thaler blü- het der Seidenbau. Chambery, der Hauptort des Landes, hat Seiden- und Spitzenfabriken. d.'Piemont, ein Fürstenthum, hat frucht- bare Thaler und Ueberfluß an Getraide, auch wird hier die beste Seide gewonnen. Turin, Haupt- stadt des ganzen Reiches, liegt am Po und der Mündung der Doria in einer schönen Gegend. Wie in mehren andern italienischen Städten laufen gewölbte Gänge vor den meistens 4—5 Stockwerk hohen Häusern hin. An guten Trinkwasser hat die Stadt Mangel. -«• In die piemontesischen Thaler, in denen man viele weiße Hasen und Murmelthiere findet, flüchteten sich die Walden- ser, als sie an den Ufern der Garonne verfolgt wurden (S. Hz ff.) Auch hier hatten sie manche Bedrückungen zu leiden, so daß sie am Ende nach der Schweiz und nach Deutschland flohen. 1689 kehrten sie mit gewaffneter Hand in ihr Vaterland zurück und brachten es dahin, daß sie hier ruhig leben konnten, — Hierzu rechnen wir auch die Grafschaft Nizza mit der gleichnamigen Hauptstadt, die am mittelländischen Meere liegt und bedeuten- den Handel hat; und den Theil der Lo mbar bey, der zu dem Königreiche Sardinien gehört. Hierin Alessandria, eine Festung, welche die lombar- dischen Städte in den Kriegen mit Friedrich I. (S. 158) u68 erbauten und dem deutschen Kaiser zum Trutz nach seinem Feinde, dem Pabste Alex- ander Iii., benannten. —

8. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 233

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staate^. 233 doch hält es jeder für nöthig und für eine Ehren- sache an seinem zerrissenen Wams neun silberne Knöpfe zu haben. Cagliari, die Hauptstadt, hat einige Fabriken und eine Salzsiederei). Zu Sar- dinien gehören 44 kleinere Inseln, welche meistens nur von Fischern bewohnt werden. 3. Das Herzogthum Pärma (100 Ihm.) Las die Herzoginn Marie Louise, die Gemahlinn Napoleons regiert, hat einen sehr fruchtbaren Bo- den, blühende Viehzucht, bedeutenden Seidenbau und in den Gebirgen Kupfer und Eisen. Parma, die Hauptstadt hat viele und schöne Kirchen und mehre Fabriken von seidenen Strümpfen. 4. Das Herzogthum Modena hat größten- theils ebenen und fruchtbaren Boden. Die gleichna- mige Hauptstadt wurde schon vor Christi Geburt erbauet. Die Straßen der Stadt sind enge und dunkel. Geschichtlich merkwürdig ist das Schloß Canossa. Hier mußte der deutsche Kaiser Hein- rich kv. im Jan. 1077 im Bußgewande im Schloß- hofe stehn, als ihn der Pabst Gregor Vii. (S. 103) in Bann gethan und die deutschen Fürsten von dem Eide der Treue losgesprochen hatte. Erst nach drey Tagen sprach ihn der harte Pabst von dem Banne frey. 5. Lucca, die Hauptstadt des gleichnamigen Herzogtums (20 mm), liegt von Weinbergen und Landhäusern umkränzt, in einer sehr schönen und fruchtbaren Gegend und hat bedeutende Seiden- sabriken. 6. Das Großherzogthum Tos ca na liegt längs der westlichen Abdachung der Appenninen, bis zum Mittelmeere und ist eins der schönsten und frucht- barsten Länder Italiens. In den Ebenen, wo der Citronenbaum im Freyen gedeiht, kennt man keinen eigentlichen Winter; auf dem Gebirge selbst kommt der Kastanienbaum fort, dessen nährende Frucht den Gebirgsdörfern das mangelnde Getraide ersetzt. Del wird überall im Ueberfluß gewonnen.

9. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 235

1821 - Magdeburg : Rubach
Die einzelnen europäischen Staaten. Azh feit aus dem gelobten Lande holte. Von Pisa führt ein 16 M. langer Kanal, den man zur Austrocknung der Sümpfe ziehn ließ, nach dem von Kanälen durch- schnittenen Livorno»/ einer reichen Handelsst. mit einem. Freyhafender durch einen 600 Schritt lan- gen,. in das Meer gebauten Damm gegen Winde gesichert, wird. Kaufleute aus allen Völkern, finden sich hier zusammen. Die Türken, die hiev leben,, haben eine Moschee, obwohl den Protestanten nicht gestattet ist, hier öffentlichen Gottesdienst zu halten. —- Zu Toscana gehört die Insel Elba, welche durch die Straße von Piombino von dem festen Lande getrennt ist. Sie hat in ihren Gebirgen Eisen, Bley und Schwefel, und wurde- 1^14 dem Kaiser Napo- leon zum Aufenthaltsorte angewiesen Im Osten und Süden wird Toscana von dem 7. Kirchenstaate (750 Um.), begrenzt. Der Regent des Landes ist der Pabst, jetzt Pius Vh. Auch der Kirchenstaat ist von dev Natur reich gesegnet; aber trotz- der Fruchtbarkeit der blühenden Ihäler, welche die Appenninen bilden, erntet man nicht einmal das nöthige Getraide, trotz des Fischreichthums, wodurch sich die Küsten aus- zeichnen, muß man zur Fastenzeit Fische von Frem- den zukaufen, weil man sich der Seeräuber wegen nicht auf das Meer wagt. Woher kommt dieß? Weil die päbstliche Regierung nichts thut, Kunststeiß und Betriebsamkeit zu befördern. Weiß sie doch nicht einmal, Sicherheit im Lande zu erhalten. Räuber- banden, die Banditen» dmchziehn es, und nicht selten schließt die Regierung, statt siezn strafen, mit den kühnen Anführern derselben Vertrage. Niemand kann ohne Waffen und ohne Bedeckung reisen, und oft gewahrt auch diese keine hinlängliche Sicherheit. Die meisten der Cinw. sind sehr arm» weil sie von Natur träge sind, und weit häufige Festtage stets die Arbeitstage unterbrechen. In keinem Lande giebt es mehr Bettler, als hier. —

10. Kleines Lehrbuch der Erdbeschreibung und Geschichte - S. 236

1821 - Magdeburg : Rubach
236 Fünfter Abschnitt. Die fränkischen Könige legten im achten Jahr- hundert den ersten Grund zu der weltlichen Macht der Pabste. Pipin schenkte ihnen 755 einj Stück Landes, das er den Langobarden abgenommen hatte; Carl der Große, sein Sobn, bestätigte und vermehrte die Schenkung. — Im elften Jahrh, erweiterten sie ihr Gebiet durch die reichen Güter der Markgrasin Ma- thilde von Toscana; und noch mehr zur Zeit der Reformation, wo Ancona und Bologna rc. mit dem Kirchenstaate vereinigt wurden. — 1798 wurde auch Rom von den Franzosen erobert und dem Pabste entrissen, der erst 1814 zum Theil durch protestan- tische Fürsten wieder in den Besitz seiner weltlichen Macht kam. Die wichtigsten Städte in dem Kirchenstaate sind: Bologna, nach Rom die schönste und reichste St., an den Appenninen. Der P. Julius Ii ver- einigte 1513 die St. nebst dem dazu gehörenden Ge- biete mit seinen Staaten. Auch hier findet man ei- nen schiefen Thurm, den rzo F. hohen Garisenda- Thurm, der 7 F. von der senkrechten Linie ab- weicht. Die St. hat eine alte Universität, Fabri- ken, welche vorzüglich gezwirnte Seide liefern, und Handel. Die Banditen trieben noch in den neuesten Zeiten hier ihr Wesen so arg, daß noch 1806 mehr als 130 Menschen heimlich ermordet wurden. Fer- rara, die ehemalige Hauptstadt des gleichnamigen 1597 mit dem Kirchenstaate vereinigten Herzogthums, ist groß, aber schlecht gebauet. Es liegt nahe an der Mündung des Po's. Ravenna, eine alte, früh berühmte und mächtige St., beweiset, daß auf der- Erde, namentlich an der Küste stete Veränderungen vorgehn. Ein Thurm, der sonst nahe am Strande stand, steht jetzt Stunde von demselben entfernt. Won Faenza hat die Fayence oder das unächte Porzellan den Namen. — Ancona, die ehemalige Hauptst. der gleichnamigen Mark, hat einen Hafen und bedeutenden Handel. Dieser war früher in den Handen der Juden, welche sich dadurch auszeichnen mußten, daß sie einen Streifen rothen Tuches am
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